Marktanalysen

Marktanalyse vom 27.10.2018 – Party is over?

In meiner letzten „Marktanalyse vom 21.10.2018 – Bärenmarkt loading?“ hatte ich beschrieben, dass ich meine Aktienquote gesenkt habe, da es nach meinem Empfinden ein paar Alarmsignale gibt, die ich für mich persönlich nicht ignorieren kann. Einige dieser Alarmsignale habe ich im zuvor genannten Artikel dargestellt.

Außerdem hatte ich angesprochen, dass ich meine Aktienquote weiter senken würde, falls sich meine Annahmen in den kommenden Tagen oder Wochen verdichten, mit der Absicht, wieder günstiger einzusteigen, falls sich tatsächlich die Gelegenheit ergeben sollte.

1. Was ist letzte Woche geschehen? 

„Bullenmärkte sterben mit einem Wimmern, nicht mit einem Knall“
– Ken Fisher

Im Rahmen meiner letzten Marktanalyse hatte ich auch das oben genannte Zitat von Ken Fisher erwähnt. Ich habe den Eindruck, dass eine Vielzahl der Anleger auf einen „Crash“ warten. Gleichwohl sterben nach Ken Fishers aussagen Bullenmärkte vielmehr mit einem Wimmern statt mit einem Knall.

Während die Aktienkurse im Laufe der letzten Woche weiter nachgelassen haben, kamen mir insbesondere die Kursanstiege am Donnerstag – am Tag der Veröffentlichung der Quartalszahlen von Amazon und Alphabet – verdächtig vor. Wobei die vorherigen Tageshochs im S&P 500 und Nasdaq nicht erreicht werden konnten, da den Käufern scheinbar die Luft ausging.

Amazon ist nach den Verlusten an den Vortagen im Tagesverlauf um 7% gestiegen. Meine Befürchtung war, dass Amazon selbst bei einer kleinsten Verfehlung der Zahlen massakriert werden könnte. Schließlich wurden die Zahlen veröffentlicht und die Aktie fiel am nächsten Tag um mehr als 7%. Damit waren die Kursgewinne des Vortages mehr als verloren. Unabhängig von den Ergebnissen war es interessant zu sehen, dass die Analysten im Anschluss an die Quartalszahlen zwar ihre Kursziele gesenkt hatten, aber Amazon (und auch Alphabet) weiterhin zum Kauf empfohlen haben (ich würde mich nicht wundern, wenn Amazon in den nächsten Tagen weitere Kursverluste verzeichnen sollte; siehe auch mein Kommentar im Wikifolio.)

Wikifolio-Kommentar zu Amazon am 25.10.2018; Quelle: Wikifolio

 

Wie schnell Analysten ihre Meinung ändern können, ist aktuell bei Drillisch festzustellen. Das Kursziel von Goldman Sachs wurde (ohne mir bekannte fundamentale Veränderungen) auf Neutral mit Kursziel EUR 45 nach zuvor Buy mit Kursziel EUR 73 im Mai 2018 heruntergeschraubt. Der Aktienkurs hat sich seit Januar von EUR 70 auf aktuell EUR 35 halbiert. Am Freitag gab es einen Abschlag von zwischenzeitig 11% (das Beispiel von Drillisch habe ich nur zufällig genommen, da ich aufgrund meiner Freenet-Analyse die Entwicklung im Telekomsektor eng verfolge).

Kursentwicklung Drillisch-Aktie in 2018; Quelle: Onvista

 

Erwähnenswert ist auch, dass der Dax-Kursindex (als Pendant zum S&P 500) letzte Woche einen Verlust von über 20% von seinem letzten Hoch Ende Januar verzeichnete und sich somit die Anzeichen auf einen potenziellen Bärenmarkt verdichten (siehe folgende Abbildung):

Kursentwicklung internationale Börsen; Quelle: Onvista

 

2. Wie geht es weiter?

„Eine Hausse kann auch ein Rothschild machen,
eine Baisse aber nie verhindern.“

– André Kostolany

Ich hatte letzte Woche in meinem Fazit das oben genannte Zitat mit Absicht gewählt. Denn ich erinnerte mich beim wiederholten Lesen von Kostolanys Buch an meine Marktanalyse vom 05.05.2018: Wie Apple und Buffett die Animal Spirits der Anleger freisetzen. In der ersten Mai-Woche wurde bekannt, dass Buffett seinen Anteil an Apple aufgestockt hat und Apple verkündete ein Aktienrückkaufprogramm von USD 100 Mrd. In dem Artikel schrieb ich folgendes: „Damit scheint es, als hätte Buffett eine Kursrally angestoßen und zum einen die Apple-Aktie auf ein neues All-time-high von USD 184,23 katapultiert. Zum anderen sieht es so aus, als seien die Kauflust und die „Animal Spirits“ der Anleger wieder freigesetzt.“

Schauen wir uns jetzt die Kursentwicklung des S&P 500 im entsprechenden Zeitraum an:

S&P 500 im Zeitraum 20.10.2017-26.10.2018; Quelle: Onvista

 

Fällt dir auf, was mir auffällt? Der S&P konnte nach der Bekanntgabe des Aktienrückkaufprogramms von Apple und der Aufstockung seitens Buffett sein Allzeithoch vom Januar geringfügig übertreffen, wobei es dann an Käufern fehlte, sodass der Kurs zweimal („Doppeltop“) abgeprallt und zurückgefallen ist.

Wir erinnern uns auch an die Aussage von Ken Fisher aus meinem letzten Artikel, dass im Jahre 2000 die Kurse zehn Monate lang in einer Spanne von 10% gependelt sind, bevor es zu einem Bärenmarkt kam. Die Parallelen sind erstaunlich. Gleichwohl kann dies auch nur ein Zufall sein. Ich vermute, dass ein Impuls von „außen“ (z. B. FED, Trump) erforderlich ist, damit der Wind dreht und die Kursrally wieder in Gang gesetzt werden kann. Es braucht folglich neue Käufer. Die Frage ist nur, wer kauft zu den aktuellen Kursen?

Darüber hinaus sehe ich einige Artikel, die auf einen Boden bzw. einer Unterstützung bei 2.550 bzw. 2.600 Punkten beim S&P hoffen. Wenn ich mir den obigen Chart anschaue, verstehe ich warum. Hoffnung ist für mich, wie bereits erwähnt, keine Grundlage zum Investieren.

Ferner sehe ich viele Anleger mit der Absicht investieren, dass es eine Jahresendrally oder eine Kursrally nach den Midterm Elections in den USA geben könnte. Für mich stehen die Chancen 51:49, dass es zu keiner Jahresendrally kommen wird. Warum ich das denke, werde ich offenbaren, falls sich meine Annahme bestätigt. Es hat einen ganz einfachen Grund.

Ich wurde auch gefragt, warum ich mich von der Apple-Aktie getrennt habe. Meine Antwort dazu ist: ich liebe Apple-Produkte und die Apple-Aktie und bin von dem Unternehmen weiterhin überzeugt, aber Liebe sollte auch nicht blind machen. Ich finde das Chance-Risiko-Verhältnis am Markt aktuell unangemessen und bei einer kleinsten Hiobsbotschaft könnten die Kurse herunterfallen wie die Blätter im Herbst.

Warren Buffett vergleicht Value Investing mit einem Burggraben. Ich möchte diesen Vergleich noch etwas ausbauen. Um von diesem Burggraben zu profitieren, muss erst ein Fuß in die Burg gesetzt werden. Ich denke, das Investieren könnte der Belagerung einer Burg gleichen. Man kann direkt angreifen, muss dann aber unter Umständen mit hohen Verlusten rechnen. Alternativ kann man die Burg belagern und warten, bis die Vorräte innerhalb der Burg aufgebraucht sind. Entweder werden die in der Burg sich außerhalb der Burg stellen, vor Schwäche umfallen oder sich ergeben müssen.

Da ich aktuell viele Käufer sehe, die bei geringsten Kursverlusten und sogar Gewinnwarnungen euphorisch nachkaufen, weil sie davon ausgehen, Schnäppchen gemacht zu haben, lautet meine Strategie also: einen Schlachtplan zu erstellen (d. h. meine potenziellen Investments definieren) und geduldig zu warten, bis die Anderen ihre „Vorräte“ aufgebraucht haben und (wenn meine Annahme richtig ist) zu günstigen Preisen die Aktien aufsammeln (hierbei ist natürlich von besonderer Bedeutung, dass meine heute getroffenen Annahmen weiterhin Bestand haben).

3. Fazit

„In der Hausse kann selbst der schlechteste Stockpicker etwas
verdienen, während in der Baisse nicht einmal die besten gewinnen.“
– André Kostolany

Ob es schon das Ende des Bullenmarktes oder der Anfang des Bärenmarktes ist? Ich weiß es nicht. Gleichwohl habe ich im Laufe der letzten Woche meine Aktienquote auf nahezu null gesenkt. Ich werde voraussichtlich in der nächsten Woche erst einmal komplett aus dem Aktienmarkt aussteigen.

Die Börse und die Kursentwicklungen erinnern aktuell eher an ein Casino, wo meines Erachtens manche Werte den Bezug zur Realität komplett verloren haben (und dies wird eventuell gerade korrigiert). Ferner könnten Werte, die aktuell wie vermeintliche Schnäppchen aussehen, sich als fallende Messer erweisen.

Ich möchte diese Woche nicht viel zu diesem Thema schreiben und das Wort lieber an Altmeister Kostolany übergeben. Seinem Buch habe ich es unter anderem zu verdanken, dass ich meine Leidenschaft für die Börse entdeckt habe. Gleichzeitig hatte ich in meiner letzten Marktanalyse erwähnt, dass ich mich an sein Credo: „vertraue an der Börse niemandem außer dir selbst“ halte und mir immer meine eigenen Gedanken zu meinen Investments mache.

Im Folgenden ein Interview mit André Kostolany in Bezug auf die Kursentwicklungen im „Neuen Markt“. Ich hatte in meinem letzten Artikel erwähnt, dass mir aktuell einige Kursentwicklungen vollkommen irrational vorkommen. Die ersten drei Minuten des Videos sollten ausreichen, um zu verstehen, was ich meine. Aktuell sehe ich einige Parallelen. Viel Spaß beim Zuschauen.

Möchtest du von Kostolanys Erfahrungen als Börsianer profitieren und die Funktionsweise der Börse kennenlernen, dann kann ich dir sein Buch „[amazon_textlink asin=’3548375901′ text=’Die Kunst über das Geld nachzudenken‘ template=’ProductLink‘ store=’realfinanci0a-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’3b7bd80b-d9da-11e8-8f36-a119e63023cd‘]“ empfehlen, welches mir in den letzten Tagen als Leitfaden diente und ich mehrmals in der Hand hatte.

PS: Ruhe in Frieden und danke für alles, Altmeister Kostolany!

Ich hoffe, dass dir der Artikel einen Mehrwert geboten hat. Viel Erfolg weiterhin!

Dynamische Grüße,

Güner Soysal, 27.10.2018
Founder & CEO, Investment Analyst (M.A.)

Sämtliche Inhalte nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr für Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit. Die Kolumne dient nur der Information und stellt keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der erwähnten Wertpapiere dar. Der Autor haftet nicht für materielle und/oder immaterielle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Inhalte oder durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Inhalte verursacht wurden.

Offenlegung von Interessenskonflikten: Der Autor hält zum Zeitpunkt der Veröffentlichung direkt oder mittelbar Positionen in den erwähnten Wertpapieren: Apple, Freenet. Der Autor beabsichtigt nicht innerhalb von 36 Stunden nach Veröffentlichung direkt oder mittelbar Transaktionen in den erwähnten Wertpapieren zu tätigen.

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7 Gedanken zu „Marktanalyse vom 27.10.2018 – Party is over?

  1. Hallo Güner,

    ich kann mich Deinen aktuellen Ausführungen nicht in ganzem Umfang anschließen. Man sollte die zuletzt zweifellos gestiegenen Risiken natürlich nicht
    ignorieren, aber auch nicht überhöhen. Sicherlich ist es besser, den Aktienbestand jetzt mit Augenmaß zu reduzieren, als während eines Crashs in Panik.
    Aber ein Komplettausstieg scheint mir, Jahresendrally oder nicht, derzeit einigermaßen übertrieben.

    Worüber haben die Leute zuletzt gesprochen? Eigentlich doch letztes Jahr über den Bitcoin, an dem sich eine Art Milchmädchen-Hausse ja auch durchaus ablesen lässt.
    Ich habe aber den Eindruck, dass sich trotz anhaltender Nullzinsen weiterhin kein Schwein für Aktien interessiert. Die Aktienquote in Deutschland ist zwar
    in letzter Zeit gestiegen, aber nach wie vor gering. Neben einigen Hype-Unternehmen, bei denen ich tw. tatsächlich Korrekturbedarf sehe, weil einfach rollierend
    zu viel künftiges Umsatzwachstum eingepreist wird, dürften die ersten Anlaufstationen für hiesige Neuanleger Fonds, ETF und der DAX sein. Und wenn man
    sich den DAX-Kursindex anschaut, sieht man seit dem Allzeithoch vom Winter bis heute einen Rückgang um rund 20%. Dieser Rückgang ist umso bemerkenswerter, als
    in diesem Zeitraum das größte Schwergewicht, SAP, den guten Fundamentaldaten folgend relative Stärke gezeigt hat; daran kann man erst ermessen, wie
    grottenschlecht sich der Rest entwickelt haben muss. Und wer da bei Höchstkursen in der Hoffnung auf schnelle Gewinne eingestiegen ist, dürfte das
    Unterfangen inzwischen ohne Wiederkehr aufgegeben haben.

    Dass gerade jetzt eine große Anzahl hochspekulativer Neulinge an den Markt strömt, erscheint ich mir daher trotz steigender Volatilität nicht plausibel.
    Wenn ich in mein eigenes Depot schaue, scheint mir die Volatilität selbst bei den deutschen Unternehmen, die weit weniger anspruchsvoll bewertet sind, nicht kleiner –
    eher im Gegenteil. Es herrscht einfach bei den Meisten große Nervosität und Rezessionsangst.

    Ich sehe vor allem die Gefahr, dass Ölpreis, Handelsgetöse, Europapolitik, Verschuldung und US-Zinsen eine ungute Symbiose eingehen, die die Weltwirtschaft deutlich früher als
    bisher prognostiziert auf Talfahrt schickt; die zahlreichen, teilweise doppelten Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen könnten diese These stützen. Insofern bin auch ich
    inzwischen vorsichtiger und reduziere. Allerdings wird mich selbst die möglicherweise gestiegene Wahrscheinlichkeit eines allgemeinen Marktzusammenbruchs nicht dazu veranlassen,
    einfach meinen gesamten Bestand abzuverkaufen.

    Was Apple anbetrifft: Eigentlich hat die Aktie in den letzten Jahren doch nicht mehr getan, als ihren Bewertungabschlag abzubauen. Jetzt wird sie zwar
    mit einer Prämie gehandelt, aber ich sehe – vorausgesetzt, Apple liefert weiter wie bisher – keine signifikante Überbewertung. Darüber, ob Rückkäufe zu diesen Kursen
    noch sinnvoll sind, kann man allerdings streiten. Es wird m.E. überhaupt viel zu viel und nicht immer zum Vorteil der Aktionäre zurückgekauft.

    Insgesamt zielt Deine Analyse mehr auf das Anlegerverhalten ab als auf die Fundamentaldaten. Und gerade hierzulande sind viele Unternehmen von wirklich
    hohen Bewertungen längst zurückgekommen. Wenn die Märkte also doch wieder drehen, schaust Du von außen – möglicherweise auf unbestimmte Zeit –
    den steigenden Bewertungen hinterher. Und dieses Risiko wäre mir einfach zu groß.

    Gruß
    Jens

    1. Lieber Jens,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar aus einem ganz anderen Blickwinkel. Mir ist es wichtig, verschiedene Meinungen einzuholen und meinen Horizont zu erweitern.

      Die Punkte, die du in deinem Kommentar erwähnst, habe ich zum Teil in meinen drei letzten Artikeln behandelt, sodass ich mich in diesem Kommentar etwas kürzer halte.

      Unabhängig von den Tagesschwankungen ist es wichtig, eine Strategie zu haben und diese voll durchzuziehen (solange die getroffenen Annahmen noch Gültigkeit besitzen).

      Ich denke, dass es Chancen immer geben wird, wie es auch in 2017 trotz des längsten Bullenmarkts überhaupt der Fall gewesen ist (z. B. Apple, Qualcomm, Wirecard). Auch wenn es manchmal nicht einfach fällt, sich von gewissen Dingen zu trennen, ist es auch wichtig, konsequent. Im Rahmen meiner aktuell getroffenen Annahmen interessieren mich die Tagesschwankungen nicht, sondern ich schaue auf das große Ganze. Einsteigen werde ich auf jeden Fall wieder, die Frage ist nur wann und wo.

      LG,
      Güner

  2. Ich arbeite mit der verlinkten Trendfolgestrategie, der 200-Tage-Linien-Strategie. Inzwischen ist man im Rahmen dieser Strategie in Europa, Asien und inzwischen auch den USA von den großen Indizes desinvestiert.

    Speziell in Europa gibt es kaum noch Einzelwerte mit weiter intaktem Aufwärtstrend. Teilweise betragen in den Segmenten der kleinen und Wachstumswerte wie MDAX, TECDAX und SDAX die Verluste seit Jahresanfang bis zu 50%. Weder die Eurokrise 2011 noch die Rohstoffbaisse 2015 waren vergleichbar desaströs.

    1. Hallo,
      danke für deinen Kommentar! Deine Aussagen hinsichtlich der gebrochenen Aufwärtstrends deckt sich auch mit meinen Beobachtungen. Dies ist aktuell selbst bei einem Highflyer und Schwergewicht wie Amazon der Fall. Unternehmen aus eher konservative und wachstumsschwache Sektoren scheinen aktuell eher beliebt zu sein, wobei ich Zweifel an der Nachhaltigkeit dieses Trends habe.
      BG,
      Güner

  3. Interessant ist auch, daß das Marktbarometer des amerikanischen Immobilienmarktes – der Case Shiller Index – inzwischen nur noch mäßig ansteigt:

    https://fred.stlouisfed.org/series/CSUSHPINSA

    https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2018-10/45140747-usa-haeuserpreise-steigen-so-schwach-wie-seit-2016-nicht-case-shiller-index-016.htm

    Dies deshalb, weil Immobilien und deren Wert einen großen Bestandteil des Vermögens der Amerikaner darstellt.

    Bei Hypothekenzinsen dort von 4% bis 5% aber nicht weiter verwunderlich (man vergleiche mit hier):

    https://www.usbank.com/home-loans/mortgage/mortgage-rates.html

    Außerdem steigen seit diesem Jahr die amerikanischen Wertpapier – Lombardkredite (Finra Margin Debt) nicht weiter an:

    http://www.finra.org/investors/margin-statistics

    https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2018/10/23/margin-debt-and-the-market

    Für diesen Monat rechne ich mit einem weiteren Rückgang.

    Trotzdem steigt die amerikanische Staatsverschuldung weiter, was zukünftig verheerend sein wird, wenn der Konjunkturzyklus endet, die Arbeitslosigkeit ansteigt und die Steuereinnahmen sinken werden:

    https://www.nzz.ch/meinung/trumps-verheerender-glaube-an-den-free-lunch-ld.1432712

    1. Hallo Dr. Doom,

      vielen Dank für die ergänzenden Infos! In der Tat sind das sehr interessante Entwicklungen, worauf u. a. meine Annahmen basieren. Damit sollte die Nachfrage nach Immobilien auf ein „gesundes“ Niveau herunterkommen und der Aktienmarkt weiterhin volatil bleiben. Ich habe bereits ein Kursziel für einen Wiedereinstieg vor den Augen, mal schauen, ob es klappt.

      LG,
      Güner

      1. Was kannst Du persönlich tun, um ein Kursziel bei einem Index oder Einzelwert zu erreichen?

        Nichts!

        Deshalb mache ich selbst einen Wiedereinstieg abhängig von einem sich ausbildenden Trend (200-Tage-Linien-Strategie) sowie dies unterstützende Risikoindikatoren wie Kursanstieg von Pflichtwandelanleihen systemrelevanter Banken bzw. Zunahme der amerikanischen Wertpapier – Lombardkredite.

        „The trend is your friend!“

        Ich würde niemals gegen einen offensichtlichen Trend wetten oder mir anmaßen, eine Trendwende vorherzusagen.

        Vielleicht haben andere, denen dies gelingt, bessere Renditen.

        Ich habe auf diese Weise immerhin gute Renditen und kann nachts gut schlafen 😉

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